In der Zeit vom 15. Juli 2022 bis zum 15. September 2022 müssen die Vereine, die für die Ligen MTN Elite One und MTN Elite Two gemeldet sind und am Spielbetrieb in der Saison 2022/2023 teilnehmen wollen, die für die Lizenzierung notwendigen Unterlage bei der FECAFOOT einreichen.
FECAFOOT weist ausdrücklich darauf hin, dass die vorgegebene Frist für das Lizenzierungsverfahrend unbedingt eingehalten werden muss.
Die Forderungen der FECAFOOT für die Lizenzierung eines Vereins umfassen 23 Punkte, die von dem Verein erfüllt werden müssen.
Die meiner Meinung nach wichtigsten Forderungen der FECAFOOT für die Lizenzierung eines Vereins sind hier aufgelistet:
- Der sich bewerbende Verein muss über Statuten, eine Geschäftsordnung und einen Diziplinarkodex verfügen.
- Der Verein muss eine U15 und eine U17 Mannschaft betreiben. Ebenso muss eine Beach-Soccer und eine Futsal-Mannschaft existieren
- Es muss ein Protokoll der letzten Hauptversammlung, die am Ende der Saison 2021/2022 stattfand und an der ein Vertreter der FECAFOOT teilgenommen hat, vorgelegt werden.
- Die Liquidität des Vereins muss mit Bankbescheinigungen und Kontoauszügen belegt werden.
- Die FECAFOOT verlangt, dass der Verein das vom Vorstand geschätzte notwendige Budget für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs in der Saison 2022/2023 in Zahlen vorlegt.
- Der durch einen Wirtschaftsprüfer beglaubigte Jahresabschluss der vergangenen Saison ist vorzulegen.
- Die FECAFOOT verlangt, dass der Verein über einen aktiven Telefonanschluss verfügt und eine E-Mail-Adresse besitzt.
- Der Lageplan des Hauptsitzes des Vereins und der Lageplan des Trainingsgeländes muss eingereicht werden.
- Der Verein muss mit einem Cheftrainer und einem Co-Trainer, die beide über die notwendigen Diplome verfügen, gültige Verträge abgeschlossen haben.
- Es müssen ein Verwaltungssekretär oder ein Generalmanager, sowie ein Physiotherapeut vertraglich an den Verein gebunden sein.
- Der Abschluss einer Sport-Haftpflichtversicherung für Spieler und Trainer muss vorgelegt werden.
Sollten Vereine die von der FECAFOOT geforderten Bedingungen ganz oder teilweise nicht erfüllen, droht ihnen die Verweigerung der Spiellizenz für die im Verfahren beantragte Liga.
Meine Meinung: Es wird zwar von den Vereinen der Abschluss einer Haftpflichtversicherung für Spieler und Trainer verlangt, aber dem Wortlaut nach schützt diese Versicherung Spieler und Trainer nur dann, wenn sie zivilrechtlich belangt werden (grobes Foul, Sachbeschädigung).
Insgesamt ist FECAFOOT mit diesen Forderungen auf einem guten Weg den Fußball in Kamerun zu mehr Professionalität zu entwickeln.
Ich vermisse aber nach wie vor Forderungen, die den Spieler im Fall eines Unfalls auf dem Weg zum/vom Training und bei einem Sportunfall wirtschaftlich absichern.
Für viele junge Menschen ist der Beruf des „Fußballspielers“ die einzige Möglichkeit um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Fall eines Sportunfalls und einer daraus eventuell folgenden Sportinvalidität sind die Spieler wegen einer fehlenden Unfall- und Invaliditätsversicherung und wegen einer fehlenden Berufsunfähigkeitsversicherung ungeschützt und fallen in einem solchen Fall in die wirtschaftliche Bodenlosigkeit.
Dies gälte es in Zukunft durch den zwingenden Abschluß solcher Versicherungen zu verhindern.
Es ist mir allerdings nicht bekannt, ob solche Versicherungen in Kamerun überhaupt abgeschlossen werden können.